Rhein-Neckar-Fair hat 2024 zum vierten Mal den Kreativwettbewerb „Unsere Botschaft für eine faire Welt“ ausgerufen. Gewinner*innen sind der Neckar-Odenwaldkreis (Kommunen) und die Klasse 5e des Adolf-Schmitthenner-Gymnasiums Neckarbischofsheim (Schulen). Der Sonderpreis Schulen geht an Samira Tasim und Selma Guth aus der 10. Klasse der von Carlowitz Realschule plus in Weisenheim am Berg. Die Preisverleihung für Kommunen fand am 21.11.2024 in einem feierlichen Rahmen mit musikalischer Begleitung des „Duo Alma Sonico“ im Bürgerhaus am Stadtpark Fronte Lamotte in Germersheim statt. Gastgeberin war die Stadt Germersheim als Vorjahres-Preisträgerin der Kategorie Kleinstadt. Die Preisverleihung für Schulen erfolgte am 25.11.2024 im Rahmen der Fachtagung „Fairtrade Schools. Kreativ und engagiert!“ im Haus der Jugend in Heidelberg.

Ziel des Wettbewerbs ist es, Aktionen und Aktivitäten zum Fairen Handel in der Region besser sichtbar zu machen und das dahinterstehende Engagement zu würdigen. Alle Kommunen der Region, insbesondere die Steuerungskreise der Fairtrade-Towns, waren dazu aufgerufen, im Rahmen der Fairen Woche 2024  öffentlichkeitswirksame Aktionen durchzuführen und diese als Wettbewerbsbeitrag einzureichen. Die Faire Woche 2024 fand vom 13. bis 27. September zum Thema „Klimagerechtigkeit“ unter dem Motto „Fair! Und kein Grad mehr.“ statt. Erstmals gab es eigenen Kreativ-Schulwettbewerb, an dem Schüler*innen und Schulklassen der Region teilnehmen konnten. Den Schulen stand ein erweiterter Aktionszeitraum zur Verfügung, um nach Schuljahresbeginn noch ausreichend Zeit zur Planung und Umsetzung ihrer Aktivitäten zu haben.

„Dem Neckar-Odenwald-Kreis ist es als Landkreis außerordentlich gut gelungen, das Bewusstsein für Fairness, Klimagerechtigkeit und nachhaltigen Konsum im Alltag zu stärken, und das in der Breite, an verschiedenen Orten kreisweit“, betonte Michel Remiorz (Koordination Kommunale Entwicklungspolitik beim Verband Region Rhein-Neckar) bei der Laudatio. Die Jury, bestehend aus Vertreter*innen Fairtrade Deutschland, Engagement Global sowie der Verbandsdirektion der Region Rhein-Neckar, würdigt mit dem Preis auch das große Engagement des Neckar-Odenwald-Kreises über die gesamten letzten Jahre hinweg. Zu den Aktivitäten des Landkreises zählten 2024 u.a. ein Online-Quiz zum Fairen Handel, eine Ausstellung zum nachhaltigen Umgang mit Handy, eine faire Fahrradtour und Infostände auf verschiedenen Wochenmärkten. Als Anerkennung für das Engagement erhält die Steuerungsgruppe des Fairtrade-Landkreises neben einer Urkunde auch mit ihrem Fairtrade-Logo bedruckte T-Shirts aus fair gehandelter Baumwolle. Zudem wird der Neckar-Odenwald-Kreis die Preisverleihung im kommenden Jahr austragen. 

Mit ebenfalls beeindruckende Beiträgen an dem Wettbewerb teilgenommen und eine Urkunde überreicht bekommen haben: die Gemeinde Dossenheim mit einem Gottesdienst zum Thema Klimagerechtigkeit, die Stadt Germersheim mit einem vielfältigen Aktions- und Veranstaltungsprogramm inklusive einer Bürgermeisterwette, die Stadt Mannheim mit einem breiten Engagement für Fairen Handel und Nachhaltigkeit mit dem „Weltacker 2 Go“ als einen der Höhepunkte, die Stadt Waibstadt mit ihrer offiziellen Zertifizierungsfeier als Fairtrade Town, die Stadt Walldorf mit einem Kinoabend und einer „Suppe mit Geheimnis“, die Stadt Ludwigshafen am Rhein mit kreativen, vielfältigen und nachhaltigen Events, z.B. dem Planspiel „Weltivity“, die Stadt Speyer mit der Verbindung der Fairen Woche mit der Interkulturellen Woche und die Stadt Heidelberg mit ihrem Fairen Fest im Rahmen des „Heidelberger Herbst“.

Die Klasse 5e des Adolf-Schmitthenner-Gymnasiums Neckarbischofsheim (mit Beiträgen von Marla; Amelie und Lilly; Bea und Jaqueline; Emma; Lea, Florentine und Petra; Ivona und Eliza) hat im Rahmen ihres neu eingeführten FREIDAY eigenständig Präsentationen zu einzelnen der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen erstellt. Dabei haben sie mit den Themen „Klimaschutz“, „Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen“, „Geschlechtergerechtigkeit“, „Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen“ sowie „kein Hunger“ ein breites Spektrum aufgegriffen, das es beim Einsatz für eine faire und klimagerechte Welt zu berücksichtigen gilt – und geben ihr Wissen innerhalb ihrer Klasse sowie an weitere Klassen des Gymnasiums weiter. Der diesjährige Hauptpreis ist eine exklusive Kajak-Tour auf der Elsenz unter dem Motto „Vom Fluss ins Meer – der Weg unseres Mülls“, bei der das Nachhaltigkeitsziel „Leben unter Wasser“ genauer beleuchtet wird.

Samira Tasim und Selma Guth von der 10. Klasse der von Carlowitz Realschule plus in Weisenheim am Berg, betreut von ihrer Klassenlehrerin Annette Schimmack, haben Zeichnungen auf Plakaten angefertigt, die sie zusammen mit ihren Mitschüler*innen zur Sensibilisierung für den Fairen Handel an ihrer Schule und der benachbarten Grundschule verwenden. „Die Beiträge erfüllen die drei Kriterien des Wettbewerbs – Kreativität, Arbeitsaufwand, erreichte Mitmenschen – in besonderem Maße.“ lobte Dr. Stefan Dietrich (Eine-Welt-Regionalpromotor beim Eine-Welt-Zentrum Heidelberg e.V.) in der Laudatio. Die Zeichnung von Samira Tasim zur Thematik Fast Fashion vs. Fair Fashion wird in einer menschlichen Bibliothek zum Fairen Handel eingesetzt und der ganzen Schule zugänglich gemacht. Besonders gelungen ist hierbei die Sichtbarmachung der Produktion und der in ihr vorherrschenden bzw. auch gestaltbaren Arbeitsbedingungen, die sich hinter dem Rampenlicht der Modebranche verbirgt. Die Zeichnung von Selma Guth zur Thematik des Fairen Handels am Beispiel von Kakao wird im Rahmen einer Nikolaus-Verkaufsaktion mit Nikoläusen aus Fairtrade-Schokolade eingesetzt. Hier werden auch schon die jungen Schüler*innen dafür sensibilisiert, bei der Schokolade auf Fairen Handel zu achten.